Monday, July 03, 2006

morgen Themenabend auf arte-tv: Kindesmissbrauch

Anzeichen bei sexuell missbrauchten Kindern

Die meisten Kinder zeigen nach einem erfolgten sexuellen Missbrauch keine physischen Auffälligkeiten oder solche, die nur durch eine ärztliche Untersuchung festgestellt werden können. Rund 40% der Kinder weisen auch in ihrem Verhalten keine deutlichen Veränderungen auf. Die meisten Kinder wagen es nicht, das Erlebte direkt zu berichten, ihre versteckten Signale sind vielfältig und nicht immer leicht zu deuten. Die Ursache einer Verhaltensauffälligkeit ist nicht immer leicht zu erkennen und viele Signale können, müssen aber nicht sexuelle Gewalterfahrungen zur Ursache haben. Jedes Kind reagiert anders auf erfahrenen Missbrauch.

Bei folgenden Anzeichen im Verhalten des Kindes sollten Sie als Eltern auf jeden Fall genau zuhören oder genauer hinsehen.

  • Aus Misstrauen, aber auch aus Angst vor Fragen kann sich das Kind von allen Menschen, die ihm was bedeuten könnten, zurückziehen.
  • Das Kind vernächlässigt sein Äußeres, versucht etwa durch zu große, alte Kleidung oder mangelnde Hygiene, sich unattraktiv für andere zu machen.
  • Das Kind erzählt nicht mehr, was es gemacht hat, wie sein Tag war, ist mit den Gedanken nicht bei der Sache.
  • Das Kind redet über sexuelle Handlungen, die es eigentlich noch gar nicht kennen kann.
  • Es weigert sich, alleine irgendwohin zu gehen. Es hat Angst vor einer bestimmten Person und sucht Ausreden, um mit dieser Person nichts mehr zu tun zu haben.
  • Kinder, die missbraucht wurden, leiden - aus Angst vor Alpträumen - oft an Einschlaf- und Durchschlafproblemen.
  • Schulische Leistungen fallen ab, das Kind leidet unter Konzentrationsstörungen, chronischer Erschöpfung, extremer Müdigkeit.
  • Das Kind lehnt körperliche Nähe zunehmend ab, weist Zärtlichkeiten zurück.
  • Das Kind fragt, wie wichtig es ist ein Geheimnis für sich zu bewahren.
  • Viele sexuell missbrauchte Mädchen und Jungen leiden unter psychosomatischen Beschwerden, Ängsten und starken Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Weinkrämpfen oder Wutausbrüchen
  • Viele Kinder verhalten sich plötzlich nicht mehr ihrem Alter entsprechend, sprechen von einem Augenblick zum anderen plötzlich in Babysprache.
  • Kinder im Vorschulalter spielen häufig sexuelle Gewaltsituationen nach

Quellen :
http://www.missbrauch.de
Mutig fragen - besonnen handeln.
Broschüre des Bundesministeriums für Familie, Senioren Frauen und Jugend