Saturday, August 18, 2007

Kleines Glück?

Ungefähr zu Beginn dieses Jahres hatte ich mich auf den Weg des "kleinen Glückes" gemacht...was hat es mir gebracht? Glück, aber auch wieder viel Leid! Für mich heißt kleines Glück, auch in einer nicht so prickelnden Situation noch den Moment finden, der die Situation zum Besseren, oder gar in einen Erfolg wandeln kann, so dass es mir damit gut geht...und anderen möglichst auch...doch wenn es mir nicht gut geht, nutzt das anderen auch nix...also muss ich an mich denken! Klar, möglichst ohne anderen damit zu schaden...aber, was heißt das?!

Für mich heißt "kleines Glück" jedenfalls nicht, dass ich mich in jedem Fall mit einem Minimum zufrieden gebe! Das wäre der falsche Schluss und ein absoluter Schuss nach hinten! Wer das tut, begibt sich auf einen vermeintlich bequemen Weg, bleibt wie und wo er ist und versucht sich für die Zukunft auch noch das Jammern zu verbieten! Das kann nur in Frust enden!
Passend hierzu fand ich ein Zitat:

Wer neue Heilmittel scheut, muß alte Übel dulden.

Sir Francis Bacon

Was ist nun "kleines Glück"...für jeden etwas anderes...beim letzten Bardentreffen sah ich von Weitem eine frühere Bekannte...wir hatten uns zu Beginn meiner Nürnberger Zeit bei einem Wochenendworkshop kennengelernt. Ich war geschieden, sie war dabei sich scheiden zu lassen...immer wieder hörte ich sie sagen: "Männer sind Schweine!" War damals auch ein Titel in den Charts...ich erinnere mich absolut nicht mehr, was denn an dem Mann so schlimm gewesen war... doch den Satz vergesse ich nicht!

Aufgrund meiner gemachten Erfahrungen hätte ich nur bestätigen können, sagte jedoch immer: "Es muss doch auch andre geben!" Gibt es sie??? Welcher Mann ist wirklich ehrlich? Auch vor und zu sich selbst? Und verwechselt Ehrlichkeit nicht damit, anderen zu sagen, was die angebliche "Wahrheit" sei! Denn damit machen es sich fast alle Männer bequem und überlassen Entscheidungen wieder nur den Frauen! Wirkliche Ehrlichkeit ist etwas völlig anderes! Sie hat mit Wahrheit, Wahrhaftigkeit und Demut zu tun! Wer diesen Weg scheut, braucht sich am Lebensende nicht fragen, ob es das schon gewesen sei...denn von einem anderen Leben träumen und sich mit einem Minimum an Mittelmass und Minderwertigkeit zufrieden zu geben, dabei vielleicht auch noch Drogen konsumieren, damit die Scheinwelt auch ja nicht zusammenbricht...

Hierzu ist mir auch aufgefallen, dass vielen Menschen der Unterschied von Mitte,
Mittelmaß und Mittelmäßigkeit nicht bewusst ist. Eine Mitte ist schwer zu finden, wenn man ständig von einem Pol zum anderen wechselt. Im Endeffekt ergibt auch das einen Ausgleich, der aber mit Stress verbunden ist. Die Meinung, sich dann mit weniger zufrieden zu geben, heißt deshalb nicht, sich mit Mittelmäßigkeit und minimalem Glück zufrieden geben, sondern die eigene Mitte finden, den Kraftort in einem selbst und damit ein Optimum an Lebensqualität! Das Mittelmaß hingegen ist der sogenannte goldene Mittelweg, der Königsweg, der mit Achtsamkeit, Freude, innerer Stärke und Liebe gegangen sein will!