Wednesday, May 24, 2006

Vielfalt und Fülle

Diesen Ball aus Hosenbeinen in Shanghai finde ich innovativer, als alles, was da im Moment wegen der WM in Berlin und Nürnberg unter dem Label: "Innovative Kunst" in den Innenstädten angepriesen und gezeigt wird.

Der Vulkan Merapi auf Java raucht, speit und qualmt weiter...und hoffentlich bleibt es dabei.

Die Akazien sind voll am Blühen, die Hecken schießen schon ins Kraut. Die Bäume haben große saftige Blätter. Es geht so schnell, finde ich. Erst kam lange gar nix, dann fast alles auf einmal. Ein Frühling im Zeitraffer und schwupp ist es in der Natur fast schon Sommer, auch wenn die Temperaturen noch nicht mitmachen. Beim Gang durch den kleinen Schlosspark erinnerten sich meine Füße an den vergangenen Montag, als ich mit ihnen durch den botanischen Garten in Erlangen wanderte. In Nähe der Teiche hörte ich, wie ein Frosch zu quaken begann, einige folgten und im Nu setzten alle Laubfrösche ein zu einem lustigen Konzert, so dass ich fast lachen mußte. Es ist die wahre Fülle, die dort blüht und gedeiht. Die ersten Seerosen sind schon aufgeblüht, die Kakteen, weitere Sukkulenten und die ersten Palmen wurden aus den Glashäusern herausverbracht und bekommen wieder einen Platz im Freien.

Kurze Zeit davor hatte ich eine andere Art von Fülle ausgebreitet. Nämlich die elf Drucke vom letzten Mal und weitere 23 Neue mit teils dem gleichen Motiv, das sich weiter veränderte und mit einem neuen Motiv, einer aufgeblühten Rose, die ich letzte Woche aus Karton geschnitten hatte. Ja, Drucken begeistert mich wieder, werde weitere Motive folgen lassen. Es ist spannend für mich zu sehen, was da entsteht, teils durch mich, teils zufallsgesteuert. Die weiße Taube ist leider noch nicht gebrannt.

Ach und das Thema Trennungen ... immer wieder. Die einen Trennungen gehen so nebenbei von statten, die anderen tun verdammt lange weh ... es heißt, weil man nicht loslassen kann, aber was tief war, tut auch mehr und länger weh. Heute ist auch
mir klar, der Mann hatte all die Aufmerksamkeit, die ich ihm schenkte nicht verdient ... es war viel Illusion dabei, Lebenslüge, die sich als Karma verkleidet eingeschlichen hatte. Das Wort Karma hielt mich gefangen, hatte mich an ihn gefesselt. Es ist schwer, Karma aufzulösen ... ob es aufgelöst ist, ich weiß es nicht ... ist sicher für dieses Leben nicht mehr von Belang, vielleicht für ein Späteres...daran läßt sich nichts mehr ändern. Er wollte und wollte doch nicht und ich will jetzt gar nicht mehr.
Abgesang auf eine gescheiterte Beziehung. Spätherbst im Frühling ...