Thursday, June 21, 2007

Sommersonnwende


Heute ist die kürzeste Nacht...fast Halbmond...nach dem Unwetter am Nachmittag ist der Himmel am Abend klar gewesen, als ich von der Chorprobe kam. Wegen des Wahnsinnsgewitters mit Sturzflugartiegem Regen mit Hagelschlag musste ich meinen Termin auf morgen verschieben. Als ich dann verspätet zum Markt kam und Filipp fragte, wie es war...meinte er nur lakonisch: Es hat etwas gespritzt, sieht du ja...alles ist nass! Aber es sei schon Mal schlimmer gewesen!

Hier in der Gegend fehlen mir die Bräuche sehr, die ich anderenorts miterleben durfte!

Früher glaubte man, dass die Natur in der Mittsommernacht (der Nacht zwischen Freitag und Samstag) magisch sei. Elfen tanzten und Trolle standen hinter den Bäumen. Außerdem hieß es, dass der Morgentau kranke Tiere und Menschen heilen konnte. Deshalb sammelte man etwas Tau in einer Flasche. Dieser wurde auch zum Backen benutzt; das Brot und die Brötchen wurden davon groß und lecker, so glaubte man.

Unverheiratete Mädchen pflücken in der Nacht sieben oder neun Sorten wilder Blumen von sieben oder neun verschiedenen Wiesen, die sie dann unter ihr Kopfkissen legen. Dann sollen sie der Legende nach von dem träumen, den sie irgendwann einmal heiraten werden. Sie müssen aber beim Pflücken absolut still sein und am nächsten Tag dürfen sie niemandem erzählen von wem sie geträumt haben, sonst geht der Traum nicht in Erfüllung.


Das Fest wurde von der Kirche als "heidnisch" eingestuft, und lange Zeit verunglimpft und bekämpft. Schließlich wurde seitens der Kirche der Johannistag am 24. Juni eingeführt, eingeführt in der Hoffnung hierdurch das Mitsommernachtsfest zu assimilieren.