Monday, January 30, 2006

Odyssee der Nenets



Jeden Frühling verlässt eine Gruppe sibirischer Nenets ihr Winterlager und bricht zu einer sechsmonatigen Odyssee in Richtung Nordpolarmeer auf. 800 Kilometer legen die Familien auf den handgefertigten, mit ihrer Habe beladenen und von Rentieren gezogenen Holzschlitten zurück. Ihre Unterkünfte sind Zelte, die aus 80 Rentierhäuten gefertigt werden, die Nahrung besteht aus rohem Rentierfleisch und Brot, das bis zu sechs Monate gelagert wird. Vor Wintereinbruch treten sie den weiten Rückweg an. Mit ihrer über Tausende von Jahren entwickelten Technik gelingt es den Nenets, unter extremen Umweltbedingungen zum Beispiel bei Wintertemperaturen von minus 60 Grad Celsius und ohne Kontakt zur Außenwelt zu überleben.
Leider haben die Nenets selber keinen Schamanen mehr und die Jungen sind in Internaten in der Stadt untergebracht...lernen nur noch teilweise, wie man inn dem Klima überlebt...leben kann...die Frauen nähen die dicken Fellmäntel und Stiefel alle selber, sowas gibts nicht zu kaufen. Eine ganze Familie wohnt und schläft in einer kleinen Hütte, die nur einen Raum hat mit einem Ofen. Betten gibts nicht, nur Matten auf dem Holzboden.
Um Kunsthandwerk herzustellen wie die Iunit haben sie keine Zeit, sie leben mit ihren Herden und sind vollauf mit der Bewältigung des Alltags beschäftigt.