Sunday, March 05, 2006

Winter im Schlosspark und einstürzende Dächer


So mag es über den Wolken aussehen ... hier riss der Himmel endlich auf. Er war mit weißen Wolkenfetzen dekoriert und ließ immer wieder etwas Sonne sehen. Jetzt, am späten Nachmittag kommen graue Schneewolken angekrochen. Die Straßen und Gehwege sind völlig freigeräumt. Als ich vorhin den Schlosspark betrat, kam ich in eine ganz andere Welt. Überall liegt dick der Schnee, Kinder rutschen mit Schlitten und diversem Plastikgerät den Schlossgraben hinunter und freuen sich quietschend. Der Rasen darunter leidet sichtbar vor sich hin, wo der Schnee schon weggerodelt ist. Quer durch den Park begrüßten mich eine große Schneefrau, die einen mit trockenem Laub gemusterten Rock trägt, sowie eine Baskenmütze aus Schnee. Des Weiteren entdeckte ich mehrere Schneekinder mit trockenen Zweigen als Haarschopf.
Vom Teich ist nichts zu sehen. Er liegt unter einer dicken Schneeschicht versteckt und wartet ruhig auf den Frühling. Noch immer keine Spur von Schneeglöckchen und Winterlingen.

Schon wieder stürzen Dächer unter der gewaltigen Schneelast ein! Auf den Dächern des Hummelsteiner Schlosses liegt nicht mal eine Schneeflocke! Klar, möglicherweise ist das Dach nicht Wärme gedämmt, doch was mag wohl der Hauptgrund sein, dass ein solches Dach nicht einstürzen wird? Die Dachneigung! Nicht ohne Grund wurden von alters her in den von viel Schnee betroffenen Gebieten Häuser mit Dächern mit starken Neigungswinkeln gebaut. In Regionen, wie die um das Mittelmeer, da sind Flachdachhäuser angesagt, aber doch sicher nicht in Oberbayern und im Erzgebirge. Die Architekten sollte endlich davon ablassen herablassend ihre Nase über traditionelle Bauweise zu rümpfen, sondern daraus lernen. Jeder gute Architekt schaut sich heute erstmal in der Gegend um, für die er planen soll und träumt nicht nur an Reißbrett oder im Cyberspace.