Tuesday, October 30, 2007

Ein gewisser Zauber...


...liegt über diesem Herbst. Das meinte auch eine Frau, die mich im Park ansprach, als ich dort fotografierte...sie meinte, die Bäume seien etwas Besonderes. Die wenigen Menschen, die dort noch anzutreffen sind, lächeln mit mir, als teilten sie ein Geheimnis mit mir.

Gestern hatte die Sonne geschienen, heute nach dem Regen, dem feuchten Fuseln, war es ganz anders. Erst am Nachmittag verzog sich das Grau, der Himmel begann etwas aufzureißen, das Klima spürbar milder. Im Park duftete es wohltuend und intensiv nach Herbst, es hat noch nix von unangenehmer Modrigkeit. Es war, als sei der Boden heute weicher, was nicht am Laubteppich liegen kann, denn der lag gestern schon.

Letzte Nacht konnte ich endlich besser schlafen, vor allem einschlafen, bevor all die Nachbarn begannen ihre Nasszellen zu frequentieren. Damit beginnen sie meist gegen vier, was zur Folge hat, dass die Spülkästen laufend mit Wasser vollgepumt werden. Am Tag gehört das einfach zu den üblichen Geräuschen des Hauses, doch wenn alles ruhig ist, man daliegt, müde ist und schlafen möchte und hört ständig dieses Pumpgeräusch! Wer kann da schon einschlafen...später dann die Handwerker, die Müllleute...da braucht eine Nachteule schon echten Tiefschlaf, um erholt in den Tag zu gehen!
Meine Liste ist fast voll mit durchgestrichenen Posten...die kleineren und mittleren sind abgearbeitet... so wie bei der letzten Liste, am Ende kommt dann eine Liste mit lauter wichtigen und arbeitsintensiven Punkten zusammen. Und zusätzlich immer neue Fotos zu bearbeiten, gestern 89, heute 13. Ich habe in den zwanzig Jahren davor auch fotografiert, aber in dem einen Jahr jetzt sicher mehr, als vorher in zwanzig! Nun habe ich zwar keine Mappen mehr herumliegen mit Negativen und Listen für Nachbestellungen, doch damals gab ich den Auftrag ab und holte, wie damals so üblich, die fertigen Fotos ab... jetzt mache ich alles selber...die Ergebnisse sind weit besser, aber auch bei weitem arbeitsintensiver. In letzter Zeit spüre ich auch wieder Lust zu malen... tja, wo ich nicht einmal richtig zum schreiben komme... trotzdem, es stimmt, der Herbst im vorigen Jahr war unvergleichlich, es blühten noch im Dezember Glockenblumen und Mohn. Davon ist nix zu sehen, dafür liegt ein gewisser Zauber über diesem Herbst... er hat mit der Schönheit der Vergänglichkeit zu tun, mit dem ewigen Kreislauf des Werdens... alles beginnt immer wieder von vorne, auch jedes Jahr... und doch gleicht kein Jahr dem anderen.