Monday, September 04, 2006

Erinnerungen - Entdeckungen

Tiergeschichten...ich dachte immer, es sei ein Lämmchen gewesen...aber nein, es war ein wenige Tage altes Zicklein mit schwarzen Beinchen. Es war in einem Streichelzoo, an einem typischen Ausflugssonntag, ich glaube bei Heidenheim.

Katharina war keine vier Jahre alt. Sie liebte Tiere von klein auf über alles. So war sie natürlich begeistert von dem tierischen Gewuhle um sie herum. Ganz andächtig nahm sie das winzige Zicklein, setzte sich auf eine Erhöhung und hielt es ganz liebevoll in ihren kleinen Armen und streichelte es ab und an. Sie stahlte wie ein Honigkuchenpferd, war ganz glücklich. Plötzlich kam der Aufpasser und brüllte mich und meine Tochter an: was mir einfiele dem Kind das Zicklein zu lassen?! Da sei schon viel Schlimmes passiert! Ob ich wolle, dass das Tier verletzt werde?

Mag ja sein, es gibt ja Kinder, die recht gefühllos mit anderen Lebewesen umgehen. Katharina war zum Heulen. Ich beschwichtigte den Aufseher, sagte ihm ganz ruhig und bestimmt, dass er doch selber erkennen müsse, dass meine Tochter dem Zicklein niemals einen Schaden zufügen werde...der Mann trollte sich dann brummelnd von dannen.
Katharina hielt das Zicklein noch eine Weile auf dem Schoß, dann ließ sie es wieder springen.

Lange saß ich heute in Erlangen im botanischen Garten in der Sonne. Schaute ins Wasser der welkenden Lotusblumen, betrachtete interessiert die großen Blätter im Spiegelbild von unten. Dazwischen tummelten sich die Goldfische. Erst später nahm ich auch die Spiegelung des Himmels wahr. Die Sonne hatte sich so halb hinter einer Wolke versteckt und im Wasser umgab sie dann ein roter Lichtkreis.

Die Veränderungen im großen Becken sind gravierend. Die kreisrunden Blätter sind noch größer geworden. Hier blühen noch weiße Lotusblumen. Das Becken hat jetzt einen ganz dichten Bewuchs.

In der Nähe des kleinen Japangartens entdeckte ich die Blumen, die ich letztens von einem Spaziergang mitbrachte. Immer, wenn eine Samenkapsel aufsprang, tat es einen lauten Knall und die Samen schossen nur so durch das Zimmer. Kein Wunder, es ist Indisches Springkraut.