Saturday, September 16, 2006

Wundervoller Tag

Nach einem Schreck

am Morgen schaute ich in meine Post und beschloss, mal zu schauen, was es mit der Einladung, die letzten Samstag kam auf sich hat. Spontan sagte ich: zu der Vernissage gehe ich! Die Bilder von Rudolf Sittner (hier: Maskerade) sprachen mich wegen ihrer Farbigkeit und weil er sich von verschiedenen Kulturen inspirieren lässt und damit seinen Malstil weiterentwickelt, sehr an. Als ich die Galerie arauco betrat stand er gleich an der Treppe. Ich begrüßte ihn. Er war recht verblüfft, dass ihn eine Fremde mit Namen anspricht. Wir kamen immer wieder ins Gespräch. Doch zunächst spielte das Duo Torrente. Hanna Eitinger (Sopran) sang spanische und südamerikanische canciones und Robert Lampis spielte einfühlsam auf seiner klassischen Gitarre. Beide boten Nahrung für die Seele pur, Musik zum Wegträumen. Die Töne kamen von Herzen, ich bekam Gänsehaut, da ich spürte dass sich meine Haut von der Musik gestreichelt fühlte. Nach Ende der Veranstaltung kam R. Sittner auf mich zu und wollte wissen, was ich mache. Ich zögerte, denn es war seine Vernissage. Sagte es ihm dann doch. Er meinte, so etwas habe er sich schon gedacht, da ich soviel Ahnung habe und mich mit Kunst und Mythen auskenne. Dann zeigte er mir seine neuesten Werke, die er in einer Mappe dabei hatte. Drei wundervolle, große Blätter, auf denen er eine mexikanische Legende geschrieben und illustriert hatte.

Ganz glücklich und genährt radelte ich von dannen. Nähe Staatsoper dann viel Polizei, Abendroben...der große Opernball findet ja heute statt mit viel Prominenz. An der Ampel neben mir wartete eine Dame in großer Abendrobe, schaute mich an und meinte: spannend! Ich meinte: ja, kann aber auch steif werden...sie wollte wissen, ob sie in ihrem Abendkleid dahin gehen könne. Ich sagte: klar! Sie meinte, sie sei ein kleiner Ehrengast, sie empfange am Abend für ihren Kindergarten einen Scheck und habe ihr 20 Jahre altes Abendkleid dafür aus dem Schrank geholt. Ich wünschte ihr viel Spaß und dass sie sich amüsiere...glücklich ging sie Richtung Oper weiter. Hatte sie nie zuvor gesehen.

Das war mal ein ganz anderer Tag, ein richtig guter Tag. Da vergisst man die kleinen Schnitzer schnell.