Thursday, May 21, 2009

Perspektivwechsel

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Ich bin eine Beobachterin, im Innen und im Außen... und im Wechselspiel beider Seiten... das führt oft zu neuen Einsichten und Sichtweisen.

So begegne ich in letzter Zeit immer wieder einer Frau. Es kommt zu kurzen Gesprächen, die sie auszuweiten sucht, sie will mich immer einladen... aber ich gehe.

Von Nahem besehen ist sie sehr traurig, mitten in einer Depression... das Gesicht zeigt kaum Emotion, mal ein scheues versuchtes Lächeln, doch die übergroße Traurigkeit, die nach Hilfe ruft, unterbindet das Lächeln sofort wieder... mir ist das zuviel Schwere! Deshalb gehe ich immer.

Gestern nun sah ich sie aus der Vogelperspektive. Sie unten an der Straße, ich oben im zweiten Stock... quasi im Turm. Ihr Gang ist zögerlich, sehr langsam, sie schaut in Schaufenster, sucht Begegnung, Gespräche und scheut gleichzeitig davor zurück. Aus dem Turm besehen wirkte ihr Gesicht nicht traurig, sondern sehr zornig! Sie läuft ihrem übergroßen Zorn sehr zaudernd hinterher... entweichen kann sie ihm nicht, denn darin verborgen liegt ihre Kraft, die sie ja sucht und gleichzeitig soviel Angst davor hat.

Sie wird sich all die Wut, den Zorn ansehen müssen, bevor sie diese Kraft konstruktiv umwandeln können wird...

Ich kenne ihre Geschichte nicht, will sie nicht hören. Ich bin selbst dabei meine Kraft zu finden und mit ihr zusammen meinen Weg zu finden und zu gehen... mit Freude, mit Lachen, mit Sinnen und Sinnieren, aber auch mit traurigen Tagen dazwischen, mit Rückzug... mit Leben!