Bevor ich zur Vernissage bei arauco ging, wollte ich gerne noch einige Aufnahmen von Gebäuden und Brücken in der Altstadt machen. Leider hatte sich die Sonne nur am Mittag kurz gezeigt, die grauen Wolken wurden immer dichter. So bekam ich wieder einmal nicht den von mir so sehr erwünschten blauen Himmel, mit dem jedes Foto schöner ist, als mit grau. Trotzdem versuchte ich mein Glück und nahm Jakobskirche, Elisabethkirche, den Weißen Turm, die Henkersbrücke mit dem Henkershäuschen, in der heute eine kleine Galerie ihren Platz gefunden hat, das Brückenhaus und noch einiges andere rund um den Trödelmarkt herum auf. Für viele dieser Motive war es einfach zu dunkel, da Sandsteingebäude, die ja recht alt sind, viel Licht schlucken und auf dem Bild als schwarzes Etwas zu Tage traten. Es kam also eine Menge Ausschuss dabei heraus.
Auf dem Trödelmarkt, der ja eine Insel ist, lichtete ich das tanzende Paar ab, quasi als Ouvertüre der Vernissage, deren Thema der Tango war. Die Bilder der Malerin Sabine Bazan trugen den Obertitel: Tangoszenarien. Schauplatz war die kleine Schmuckgalerie arauco, die in einem der wohl schmalsten Gebäude an der Pegnitz zu finden ist. Das Haus ist keine 3 m breit, die Exponate hängen also an den Wänden, an denen die schmale Treppe bis zum dritten Stock geht. Jeder Besucher schlängelt sich am anderen vorbei. Kommt man nicht früh genug, um sich die Exponate in Ruhe anzuschauen, so hat man später nur wenig Chance einen ungestörten und freien Blick darauf zu erhaschen.
Als Novum gab es ein heute erst neu erschienenes Buch zu kaufen, in dem die Bilder der Künstlerin zu sehen sind, kombiniert mit Texten von Rosa Elena Maldonado, die sie während der Veranstaltung sehr eindrucksvoll in spanischer Sprache vortrug. Ihre Mimik ist so ausdrucksstark und ihre Sprache zu plastisch, dass ich den Sinn der Tangopoeme besser verstand, als anschließend in der deutschen Übersetzung. Meine Spanischkenntnisse sind recht klein, doch hier klang die deutsche Fassung etwas fade, auch wenn sich die Übersetzerin viel Mühe gegeben hatte.
Klaus Jäckle spielte auf seiner Gitarre Tangostücke verschiedener Komponisten, aber auch eigene Interpretationen. All dies in der kleinen Galerie. Irgendjemand schlug vor einen Tango an der Decke entlang zu tanzen...na ja, kaum, dass ich zu Hause angelangt war, begann es zu regnen.