Letzte Nacht war so kalt, dass die kleinen Teiche im botanischen Garten zugefroren waren. Ich hatte mich wegen der Sonne so auf ein Meer blühender Krokusse gefreut, doch am Morgen waren ihre Blüten noch geschlossen. Als ich zwei Stunden später reinschaute, streckten sie ihre Köpfe gen Sonne und waren voll entfaltet. Ein Wahnsinn, wie zwei Stunden den Anblick der Natur verändern können! Jetzt war alles bunt und lockte die Besucher gleich gruppenweise an.
Ich wollte den kleineren Blumenbuddha besuchen, doch dort erwartete mich eine Baustelle. Alles weggeräumt, da der Estrich undicht ist und alles Wasser in den Keller tropft. Ich ging zu den Kakteen, wollte sehen, ob sich die beiden Blüten des Echinocactus grusonii verändert haben - aber nix! Ich war ganz irritiert! Da heute mal Gärtnerinnen hier zugange waren, fragte ich, wie so die Knospen denn nicht wachsen! So erfuhr ich, dass die Knospen schon gut ein Jahr alt seien, dieser Kaktus nur selten blühe und wenn dann höchst unscheinbar! Man habe die Knospen stehen lassen, damit die Besucher sehen, dass auch solch eine Riesenkugel von Kaktus blühen könne.
Na denn eben wieder nach draußen, wo die verschiedenen Helleboren um die Wette blühen. Sogar der englische Ginster zeigt die ersten gelben Blüten und ein kleine Irisart blüht auch schon ganz versteckt! Es gibt soviel zu entdecken dort, dass die beiden Baustellen nicht weiter stören.