
Jetzt, da die Migräne weg ist, geht mir alles wieder ganz flott von der Hand, mein Hirn ist voll einsatzfähig und meine Hände auch. Bin glücklich darüber und freue mich schon auf die neuen Drucke. Hier ist jeder Zustandsdruck auch ein Ergebnis, Reihungen sind interessant, so wie ich das vor zwei Jahren bei einer Ausstellung mit Werken von Picasso in München gesehen habe. Als Mann kann ich ihn absolut nicht schätzen, doch als experimentierender Künstler, der sich immer wieder verspielt wie ein Kind einer neuen Sache annahm, um daraus eigenes zu entwickeln, ist und bleibt er mein großes Vorbild. Auch ein Katalogbuch mit Werken Gauguins fiel mir in die Hände. Es ist für mich ein Traum wie er mit Farben gearbeitet hat. Mich beeindruckt immer wieder, welchen Einfluss die jeweilige Region auf sein Schaffen hatte, wünsche mir auch bald atmosphärische Anregungen in fernen Ländern holen zu können.
Ja und knappe zehn Stunden später liegt die fast fertige Matrix, also hier ist das die Druckplatte, auf meinem Tisch und meine rechte Hand will eine Pause einlegen. Aus der Ideenskizze am Morgen wurde eine Hommage an HAP Grieshaber, ein Frühlingsbild, das sich gut zu den Märchenbildern einfügt. Es war nicht ganz leicht, mich auf schwarz-weiß-sehen einzustellen, da ich ja sonst sehr vieleschichtig in Farbe arbeite, aber es ging schneller als erwartet und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, wie sich das ganze am kommenden Mittwoch als Druck ausmacht.