Tuesday, December 04, 2007

Zwetschgenmännle



"Zwetschgenmännle" (Pflaumeleute) sind Geschenke von der lokalen Fruchternte seit dem 17. Jahrhundert gewesen. Die Figuren werden aus getrockneten Backpflaumen, Rosinen und Walnüssen gebildet.
Ein Zwetschgenmännle, das man zu Weihnachten geschenkt bekam, bedeutete, dass sich das Glück und das Geld im Haus halten würden.
Oder...
Schenkt der Bursch seiner Angebeteten ein Zwetschgenmännle, diese nimmt es an und behält es, so steht einer gemeinsamen Zukunft nichts mehr im Wege.
Oder...
Für Sylvester ist das Schornsteinfeger-Zwetschgenmännle ein beliebter Glücksbringer!
Der Nürnberger Andreas Will (1727-1798) nennt in seinem Werk "Idiotikon" den Zwetschgenmann und beschreibt ihn als aus Draht gefertigte Kinderpuppe, worauf Dörrobst, Zwetschgen und Schnitze gesteckt waren. Laut Roland Hanusch, der den Zwetschgenmännchen und ähnlichen Dörrobstgestalten ein sehr emotional-verklärtes Büchlein gewidmet hat, ist dies der älteste schriftliche Nachweis für diese Figuren. Fest steht, daß die Männchen im 19. Jahrhundert, jeweils in regional unterschiedlicher Ausprägung, auf nahezu allen größeren Weihnachtsmärkten verkauft wurden. Pfarrer Witschel widmete ihnen 1809 ein Gedicht, das in dem später von einem Freund in Druck gegebenen Buch "Die Zwetschgermänner auf dem Kindleinsmarkt in Nürnberg" erschien, und belegt damit deren Existenz.

Aus anderen Quellen geht hervor, dass es Zwetschgenmännle schon im 16. Jahrhundert gab.