Berichte aus dem schönen Bad Bergzaberner Land - meine fotografischen Streifzüge und Erlebnisse als Märchenfee
Sunday, August 10, 2014
Franche-Compté: mehr Kühe als Einwohner
Das Franche-Compté hat reizvolle, sanfte Landschaften, viele kleine Döfer und Städtchen mit alten Gebäuden, oft noch aus der Renaissance. Meist sind sie zu verkaufen oder sie sind dem Verfall preisgegeben, was sehr bedauerlich ist. Halbe Dörfer stehen leer, aber ihren Reiz haben sie bewahrt. Anders als im südlichen Elsass gibt es wenig Tourismus, somit kaum Hotels, wenig Restaurants, wenige Läden. Es braucht Zeit um Herauszufinden was man wo kaufen kann.
Ist man unterwegs, kommt man an großen, saftigen Weiden vorbei, die voller Kühe aller Arten sind und man bekommt den Eindruck, dass es dort mehr Kühe als Menschen gibt. Es gibt aber auch zwischendurch herrliche Pferde und die unterschiedlichsten Eselarten. Zwei davon fraßen mir aus der Hand beim Joggen. Ich pflückte Blumen am Wegesrand und plötzlich begannen sie miteinander zu raufen, weil sie dachten, sie bekämen nun auch die Blumen zu fressen.
Der Flohmarkt in Jussey war überraschend groß mit einem reichen Angebot. Wir waren von der Altstadt sehr angetan. Jussey ist eine Art Zentrum mit einem großen Einzugsgebiet, doch die Läden, die beworben werden, befinden sich vorwiegend am Rand - man kommt also kaum in die Altstadt, die sehenswert ist.
Wir fanden viele Obstbäume mit reifen Mirabellen und verschiedenen Pflaumenarten, Zwetschgen, eine alte Art von kleinen Zwetschgen, die noch mit Schlehen verwandt sind.
In Volon fanden wir an einer Scheunentür viele Wildschweinfüße, eine originelle Dekoration, ein echter Blickfang.
Das Wetter war in der einen, viel zu kurzen Woche, recht gemischt. Kurze Schauer wechselten mit Sonne, immer mal ein Gewitter und doch mussten wir keinen Schirm bemühen.
Kaum Burgen, aber viele Schlösser - das in Montigny-lès-Cherlieu steht zum Verkauf, allerdings benötigt man dafür einen dicken Geldbeutel. Es liegt wunderschön, doch je länger es nicht in guten Händen ist, umso teurer wird es am Ende für einen potentiellen Käufer sein.
Das Schloss in Champlitte mit seinem herrlichen Museum haben wir im letzten Jahr schon besichtigt, also war Zeit durch die alten, idyllischen Gassen zu streifen und viele wunderschöne Gebäude zu sehen.
Ganz in der Nähe von Champlitte liegt ein Naturschutzgebiet, das für seine Vielfalt an wilden Orchideen wirbt, die alle verblüht waren. Lohnenswert war der Gang über die großen Wiesen trotzdem! Nicht nur Exemplare von Feurigen Perlmutfaltern bekam ich vor die Linse, ich fand sogar im hohen Gras eine Mantis, eine Gottesanbeterin und wusste erst nicht, was ich vor mir habe. Wir dachten schon, das sei ein einmaliges Erlebnis, aber am Ende hatte ich drei davon entdeckt. So bleiben sie eher geschützt, als würde man sie auf Schautafeln beschreiben.
Für die Rückfahrt wählten wir diesmal eine andere Strecke und fuhren über die Vogesen. Alles sieht gänzlich anders aus als im Franche-Compté, am Col de la Schlucht reiht sich ein Hotel ans andere, man findet noch viele Pastetenbäcker... Autos, viele Radfahrer, Wanderer, Touristen ohne Ende - so muss es in der Schweiz sein.
Auf der Rückfahrt kamen wir an vier großen Hochzeiten vorbei, die letzte dann in der Kirche St. Peter und Paul in Rosheim.