Saturday, January 07, 2006

Befana geht um


In Deutschland sind es die drei heiligen Könige oder Weisen, in Italien hingegen kommt an diesem Tag die Hexe Befana. Sie ist sehr beliebt und bringt den Kindern Süßigkeiten und Kohle. Früher stand die Kohle für das Schwere im leben, doch brachte sie auch das Feuer, das im Winter wärmt, doch heut ist auch sie aus reinem Zucker... Ja und hier ist’s wieder grimmig kalt und einfach nur grau. Und ich frage mich, welche Göttin hier wieder verballhornt wurde, doch wenigstens sie wird geliebt und das Brauchtum sogar in Rom, direkt am Vatikan, aufrechterhalten!

Und das habe ich gefunden:

La Befana vien di notte
con le scarpe tutte rotte.
E passa dal cammin
per portar i doni ai più piccin.

und zwar vom 5. auf den 6. Januar und sofern die Kinder brav waren, versteht sich.

Bescherung erst am 6. Januar

In vielen Gegenden Italiens ist es Brauch, dass die Kinder die eigentlichen Weihnachtsgeschenke erst von der Befana erhalten. An Weihnachten selbst präsentieren sie den Eltern einen in Schönschrift verfassten Weihnachtsbrief mit ihren Wünschen und dem Versprechen, brav zu sein. Dann hängen sie am 5. Januar ihre Socken an den Kamin oder stellen, ihre Stiefel auf. Und wenn sie wirklich brav waren, sind diese am nächsten Morgen mit Geschenken gefüllt – die bösen Kinder müssen aber nicht leer ausgehen: Sie bekommen Kohle, Asche, Zwiebeln oder Knoblauch, die die Befana auf ihrem Weg durch den Schornstein hinterlassen hat.

Dieser ist durch die ganze Schenkerei so im Stress, dass er es alleine gar nicht schafft, zu allen Kindern zu kommen und damit niemand leer ausgehen muss, unterstützt ihn die Befana.

Legende um La Befana

La Befana hat ihre Wurzeln in einem alten heidnischen Brauch, um den im katholischen Italien dann eine christliche Geschichte gewebt wurde. Dieser christianisierten Legende nach hat eine "alte Frau" – die Befana - von den Heiligen Drei Königen – oder manchmal auch von den Hirten - die frohe Botschaft der Geburt Jesus vernommen. Sie war jedoch zu sehr mit der Hausarbeit beschäftigt, um ebenfalls gleich aufzubrechen. Als sie sich dann auf den Weg machte, war der Stern, der sie zur Krippe führen sollte, bereits erloschen. Und so wandert bzw. fliegt sie nun seit damals auf der Suche nach dem Christuskind von Haus zu Haus und beschenkt alle Kinder in der Hoffnung, dass eines von ihnen das Jesuskind sei. Die Befana wird mal als Feenkönigin, mal als altes Weib, zumeist aber als Hexe beschrieben.

Und so wie Osterhase und Tannenbaum ganz selbstverständlich mit christlichen Festen verknüpft sind, so braucht sich auch niemand zu wundern, wie sich eine auf dem Besen fliegende gute Hexe in einen christlichen Brauch verirren kann.

Mein Gespür hat mich nicht getäuscht,die Raunächte und Frau Holle lassen grüßen!

Befania (Bercht, wilde Berchtel, Bertha, „Frau Berta“, Epiphania, Heimchen, Huldren, Perchta,Perahta)

Oberitalienische Winterdämonin, Spukgestalt, deutsche Nachtdämonin – verteilt am letzten Tag der Raunächte, dem 06.01. (dieser Tag wurde später zu „Heilig-Drei-König“ umfunktioniert) Geschenke an Kinder oder schlitzt ihnen den Bauch auf. Sie erscheint aber auch gelegentlich an der Spitze der „wilden Jagd“ oder in einem Heer von Seelen und Geistern vor der Geburt oder ungetauft gestorbener Kinder und hat daher den Aspekt der Totengöttin. Um Weihnachten herum beaufsichtigt sie die Spinnerinnen, damit alles abgesponnen ist, ansonsten verschmutzt sie das Gewebte.

Der Name Perahta bedeutet auch die Leuchtende oder die Verhüllte.