Das Hummelsteiner Schloß liegt hier gleich um die Ecke. Dort jogge ich, solange die Temperaturen das zulassen, jetzt ists mir dafür zu kalt und Kälte ist absolut nicht mein Ding. In der Zeit muss ich sehr auf meinen Energiehaushalt achten, denn die Kälte hängt mir dann schwer in den Knochen und raubt mit alle Kraft. War gerade dort, johlende Kinder rutschen mit ihren Gefährten am Hang des Schloßgrabens runter, sind schon auf der Grasnarbe angelangt. Aber jetzt schneit es ja schon wieder, damit werden die Schneemützchen auf Sträuchern und Zaunlatten etwas höher.
Seit einigen Tagen schlafe ich wie ein Murmeltier, das sich beim Aufwachen wünscht, dass es da einige Heizelmännchen gibt, die all die anstehende Arbeit schon erledigt oder zumindest vorbereitet haben...doch leider haben sie den Weg zu mir noch immer nicht gefunden und so muß ich mal wieder selber ran. Seit Jahren schon überfällt mich die Weihnachtszeit mit ihren Ansprüchen, meist weiß ich gar nicht, wie mir geschieht, wenn der 1. Advent vor der Türe steht. Ist zwar nicht mehr wie früher, als Geschenke für alle Geschwister, deren Kinder und Anhang besorgt werden mußten, bergeweise Karten geschrieben wurden, die möglichst selbst produziert waren. Zum Fest hieß es dann alles einpacken und ab zur Schwiegerfamilie nach badisch Sibirien. Die Gegend im Odenwald heißt so, denn wenn nirgends Schnee liegt, dann aber bestimmt dort. Es wartete immer ein volles Programm auf mich. Wir blieben meist bis ins Neue Jahr hinein, bis dahin war ich dann urlaubsreif. Doch das ist lange vorbei, seit der Trennung war ich nicht mehr in der Gegend und habe mit meinen Kindern zusammen ein eigenes Ritual für das Fest gefunden und darauf besteht vor allem meine Tochter noch immer.