Berichte aus dem schönen Bad Bergzaberner Land - meine fotografischen Streifzüge und Erlebnisse als Märchenfee
Monday, August 31, 2015
Baronesse Mary de Bode
Die Akteure hatten lange geprobt, der Macclesfield-Chor in England, die Mitspieler aus Soultz ebenda, der Chor aus Rheinzabern, das Orchester der Vier Jahreszeiten unter der Leitung von Clemens Schmitt, von dem das Gesamtkonzept stammt. Alle waren sehr aufgeregt. Alle Karten für das Wandelkonzert am 28.8 2015 waren längst ausverkauft und es wären gerne noch mehr als Publikum gekommen. Und alle staunten nicht schlecht, als sich der Innenhof des ehemaligen Oberamtshauses schon eine halbe Stunde vor Beginn füllte - was für Bergzaberner Verhältnisse recht ungewöhnlich ist.
Die kleine Delegation des Chores aus Macclesfield wurde von einigen Sängerinnen verstärkt und probte noch kurz unter der Leitung von Andy Donaldson. Moderiert wurde das Wandelkonzert von Dr. Alfred Scheld, der ein Buch über die Baronesse geschrieben hat.
Renate Becker gab die ältere Baronin, Ines Höltje wirkte als junge Baronin an der Seite des "Baron von Bode", Andreas Klehmann mit. Die beiden lernten sich in Flandern kennen und verliebten sich, doch auf beiden Seiten reagierte man ablehnend auf den Wunsch der beiden zu heiraten. Nach Feststellung des alten Adels auf beiden Seiten fand dann die Hochzeit in London statt. Später wohnten sie dann im Oberamtshaus. Das war die Stadtwohnung. Im Sommer lebten sie in der Orangerie am Zickzack, der heutigen Villa Zickzack. Das also waren die drei Orte der Veranstaltung.
Angeführt vom Bläserkreis Bad Bergzabern nahm der Hochzeitszug seinen Weg vom "Engel" zur Marktkirche, welche die beiden ja wirklich einst besuchten. Sind sie nicht ein schönes Paar?! Das fanden an dem Abend jedenfalls alle!
Mary, genannt Molly liebte Maskenbälle und Tanzen und hier insbesondere den "Cotillion". War sie bei Hofe, so ließ sie kein Fest aus, so sie nicht gerade ein Kind gebar - deren hatte sie stattliche elf!
Auch wenn sie manches zu bemängeln hatte, so sagte sie später, hier in Bad Bergzabern hätte sie ihre glücklichste Zeit verlebt. Doch sie reiste und tanzte nicht nur, sie war fleißig und äußerst geschäftstüchtig als Unternehmerin in den verschiedensten Bereichen, so Bergbau, Bierbrauen, Weinbau, sie gründete eine Manufaktur für Klöppelspitze, später betrieb sie eine Saline und ein Asphaltwerk uvam. Wie froh waren sie, als das neue Schloss in Soultz im Nordelsass fertiggestellt war und sie mit einem Festzug in der Stadt begrüßt wurden, deren Grundbesitzer sie nun waren.
Doch das Glück währte nur kurz - die französische Revolution brachte den Umsturz und viel Leid - sie habe nie wieder getanzt. Sie waren als Adlige in großer Gefahr ihr Leben zu lassen und mussten fliehen. Mary de Bode hat ihr Leben lang viele Briefe geschrieben und Kontakte geknüpft. Über Fulda, wo die Familie eine Weile unterkam, ging die Flucht weiter nach Russland. Zarin Katharina die Große nahm sie auf und gab ihnen ein Gut an der Grenze zur Krim. Aufgrund von Krankheiten und einer Viehseuche verloren sie alles, der Baron starb.
Sie und ihre Kinder kamen zurück nach Petersburg, Söhne und Töchter wurden bestens ausgebildet und gut verheiratet. Mittellos reiste sie nochmals nach Paris und ins Elsass, sie wollte ihre Briefe verlegen lassen. Passagen aus diesen Briefen las Renate Becker als ältere Mary de Bode-Kinnersley. Entkräftet beschloss sie von St. Petersburg aus in den Süden zu reisen um sich zu erholen. Sie kam nur bis Moskau, im Winter 1812, Napoleon rückte mit seinem Heer Richtung Moskau. Sie starb und liegt irgendwo dort begraben.
Es gab viel Applaus für die Darsteller, Musiker und Sänger, Chorleiter, alle waren begeistert und besonders das letzte Stück, die Ouvertüre 1812 von Peter Tschaikowsky in einer verkürzten Fassung und Bearbeitung von Clemens Schmitt, ging total unter die Haut.
Danach begaben sich alle zur dritten Station, dem mit Fackeln illuminierten Garten der Villa Zickzack. Hier gab es Wein und Süßes, Gesangseinlagen vom Chor Mnogaja Leta unter der Leitung von Olga Sartisson - der Vollmond schaute in der warmen Sommernacht immer wieder durch die Wolken - Schirme und Jacken kamen nicht zum Einsatz.
Saturday, August 22, 2015
Wanderung auf dem Richard Löwenherz Weg
Jetzt haben wir schönes Wanderwetter und den Wasgau vor der Tür. Richtung Trifels kommt man derzeit nicht ganz einfach, da die Weinstrasse gesperrt ist und erneuert wird. Also ging es auf Umwegen Richtung Waldrohrbach, wo es dann zu regnen begann. Klar, die Natur freut sich über das Nass - aber musste das ausgerechnet zu dem Zeitpunkt sein?! Das Laub der Bäume diente denn immer wieder als Regendach und die Klettererhütte am Asselstein war bald erreicht. Der zugehörige Parkplatz war gut besucht und ebenso die gemütliche Hütte, deren Küche nicht zu verachten ist.
Nach einer kleinen Stärkung, über die ich später froh war, denn die Wanderung dauerte länger als gedacht, ging es weiter zum Felsmassiv Asselstein. Bei der Umrundung desselben hieß es aufpassen, denn vom Regen war es rutschig geworden. Das etwa 60 m lange und über 10 m breite Felsenriff ist an der höchsten Stelle 58 m hoch und überragt weithin sichtbar den Wald.
Der Richard-Löwenherz-Wanderweg führte dann an die Rehbergquelle, aus der das Quellwasser leider nur noch tropfenweise kommt, aber es schmeckt wunderbar! An weiteren Felsen vorbei ging der Weg dann kreisförmig den Rehberg, den zweithöchsten Berg des Wasgaus, hoch zum 14 m hohen achteckigen Aussichtsturm, von dem man einen wundervollen Rundblick genießen kann, so auf die drei Burgen Trifels, Anebos und Scharfenberg (Münz), bis ins Rheintal und über den ganzen Wasgau hinweg. Um weiter sehen zu können, war es zu diesig.
Auf dem Rückweg, der nicht gar so gut ausgeschildert ist, gings dann irgendwann querfeldein durch Brombeerhecken und hohe Brennnesseln, die ihre Spuren bei mir hinterließen, zum Ausgangspunkt zurück - inzwischen schien die Sonne und tauchte die Südpfalz in ein wunderschönes, sanftes Licht. Die gut 11 km bergrauf und bergrunter verursachten bei mir einen ordentlichen Muskelkater.
Auf der Landesgartenschau bin ich wieder am Sonntag, dem 30. August, 11 Uhr und 14 Uhr.
Näheres und Termine im Veranstaltungskalender siehe lgs-landau.de
Wer mich buchen möchte erfährt Näheres unter maerchenspaziergang und mehr
Termine 2015: April - Oktober
Mittwoch, 2. September, 10:30 Uhr: Sagenhafter Märchenspaziergang durch die Altstadt von Bad Bergzabern ab Schloss
Mein Buch ist erhältlich im Buchhandel und bei .ploeger-medien: SELLEMOOLS - Grimmsche Märche uff Pälzisch
Saturday, August 15, 2015
Ende der großen Hitze
Die große Hitze, sie ist nun vorüber, aber ob die Stürme auch vorbei sind? Noch nie habe ich soviel Wasser im Eisfach gekühlt und mich überhaupt fast nur noch von Obst ernährt. Erdbeeren und Himbeeren sind fast vorbei, so auch Aprikosen. Die neuen Äpfel sind lecker und Trauben kommen auch schon auf die Theke. Die sind noch nicht von hier, doch lange kann auch das nicht mehr dauern! Heute war ich joggen, im Weinberg natürlich und ich schätze mal, die Sorte Dornfelder kann bald geerntet werden. Beim Joggen habe ich gemerkt, dass ich mit mehr Tempo laufen kann und wieder beweglicher bin. Auch die Einschränkungen des linken Armes sind geringer geworden. Es sind bald 1 3/4 Jahre, dass die Frozen Shoulder mich unter Schmerzen setzte und meine Beweglichkeit stark einschränkte.
Ich wohne nun schon einige Jahre in dieser Wohnung, doch niemals war ich gezwungen den Rollladen am Balkon zum Abschatten zu nutzen. Doch in diesem Sommer gings nicht mehr ohne, also das Ding immer mal runtergekurbelt... am Donnerstagabend wollte ich dann mal raus auf den Balkon, kurbelte den Rollladen hoch, dann riss der Kontakt, die Kurbel hatte keinen Widerstand mehr - es machte Rumms und das Ding krachte runter, stoppte auf der Lehne der Lehnstuhles, der Raum dahinter, mein Bad, lag völlig im Dunkeln. Boah, das mag ich ja gar nicht! Am Freitagnachmittag kam dann ein Fachmann. Er quälte sich raus auf den Balkon, nicht einfach, da die Tür nach aussen geöffnet wird, ich holte die Leiter aus dem Keller und er montierte das schwere Teil ab... was viel Dreck machte. Immerhin kann ich jetzt wieder raus und den Balkon nutzen und sehe wieder den Himmel. Auf die Reparatur muss ich ein Weilchen warten.
Auf der Landesgartenschau bin ich wieder am 30. August, 11 Uhr und 14 Uhr.
Näheres und Termine im Veranstaltungskalender siehe lgs-landau.de
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Termine 2015: April - Oktober
Mittwoch, 2. September, 10:30 Uhr: Sagenhafter Märchenspaziergang durch die Altstadt von Bad Bergzabern ab Schloss
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Monday, August 03, 2015
Ausflug zum Schwanenweiher
Das war endlich mal ein Sonntag, den man genießen konnte. Dafür hatte ich nur den Nachmittag. Samstag war ich joggen und hatte dann keine Lust zu laufen und bin zum See geradelt - denn ich wollte endlich auch einmal die vier Jungschwäne bewundern. Fünf waren es, einer verschwand und alle wundern sich, wie es dazu kommen konnte, dass die Schwäne gebrütet haben. Viele Jahre sah man die beiden Schwäne ihre Bahnen ziehen und nix tat sich, also war man der Meinung, es handle sich um zwei Männchen.
Ich bin so froh, dass der Sommer wieder da ist! Zuerst die irre Hitze, dann so kühl, dass ich gar wieder Wollsocken rausholte. Das war mir gar zu herbstig - ich bekam schon Frust. Ich hoffe nur, es wird nicht gleich wieder so extrem - gemeldet sind 40°C in den nächsten Tagen.
Manche Obstsorten scheinen sich damit wohlzufühlen, andere sind am Darben.
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Bootfahren,
Schwäne,
Schwanensee
Sunday, August 02, 2015
Wiedereröffnung des Schlosshotels "Bergzaberner Hof"
Nach dem langen Leerstand wegen Insolvenz hatten sie schwer zu schuften, aber die neue Crew mit Saskia Beck an der Spitze hat es geschafft! Am Samstagabend, dem 1.8.2015 wurde unser Schlosshotel wiedereröffnet. Elke Jäger sang dazu unter anderem den Klassiker "Summertime" von George Gershwin. Im neu gestalteten Innenhof und im Hotel sind Bilder des Malers Rainer Magold ausgestellt.
Auf einem Rundgang durch das Gebäude, die ehemalige Remise des Schlosses, durfte ich einen Blick in die Zimmer und den Wellnessbereich werfen.
Vorerst gibt es eine kleine Karte mit Speisen, sowie Kaffee und selbstgebackenen Kuchen. Am 29.8. wird das Restaurant Walram im Hause eröffnet. Es werden feine Speisen angeboten - die Sterneküche für den dicken Geldbeutel ist passé - heißt, jeder Gast ist herzlich willkommen und alle werden freundlich bedient, jeder Gast soll sich wohlfühlen.
Das war ja leider nicht immer so und die neue Chefin weiß, dass sie kein einfaches Erbe angetreten hat - alle wünschen ihr und ihrem Team viel Erfolg mit dem "Bergzaberner Hof".
Auf der Landesgartenschau bin ich wieder am 30. August
Näheres und Termine im Veranstaltungskalender siehe lgs-landau.de
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Termine 2015: April - Oktober
Mein Buch ist erhältlich im Buchhandel und bei .ploeger-medien: SELLEMOOLS - Grimmsche Märche uff Pälzisch
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