Das eine Foto zeigt den Blick zur Straße, das andere zum Hof. So sieht es hier überall aus, nix als Häuserschluchten mit wenig Natur dazwischen. Kein Wunder, dass ich mir dann hier meine eigene Welt erschaffe und mich immer wieder in Oasen verziehe, wie den Park in der Nähe oder in den botanischen Garten in Erlangen. Eine andere Wohnung ist im Moment nicht bezahlbar, jedenfalls keine, die mir gefallen würde.
Ja und letzte Nacht, da horchte ich auf wegen eines ungewohnten Geräusches, schaute aus dem Fenster: Schneesturm! Bald wurde daraus Schneeregen. Mal dicke Flocken, die sanft vom Himmel fallen, dann wieder nasse Flocken. Tja, das war ein heftiger Bruch, vom schönen goldbunten Oktober hinein in einen rauen November.
Heute ist die letzte Probe vor unserem Gospelkonzert in einer Woche. Meinen Part kann ich, trotzdem bin ich schon jetzt aufgeregt. Ich weiß, das legt sich in den ersten Minuten beim Singen. Ist immer so bei mir. Ist ja auch kein Wunder, da ich doch immer noch recht selten auf der Bühne stehe. Versuche jedenfalls auf meinen Hals gut Acht zu geben, denn bei den Soloparts kann ich mich nicht im Chor verstecken, falls die Stimme bricht.